Viele Menschen begegnen KI noch mit Skepsis, beispielsweise aus Angst vor Stellenabbau. Wie gehen Sie damit um?
Hendrik Fischer: Wir haben keinen Kunden, bei dem durch KI Personal abgebaut wurde. Was wir im Moment sehen ist eher, dass viele Unternehmen durch Fluktuation oder Renteneintritten Fachkräfte brauchen. KI wird die Berufswelt sicher verändern, aber aktuell beflügelt diese Technologie die Arbeitswelt. Es füllt Lücken oder ersetzt Arbeit, die langweilig ist. Das bietet die Chance andere Stellen wieder mit produktiven und kreativen Arbeitsinhalten anzureichern, während die KI die wiederkehrenden Tätigkeiten durchführt.
Martin Schiele: Ein anderes Thema ist die technische Sicherheit. Unser Alleinstellungsmerkmal ist es, dass wir unsere KI-Lösung On-Premise anbieten. Das heißt, die Kunden müssen keine Angst haben, dass ihre Daten in die USA fließen, sondern können das System im eigenen Keller oder Rechenzentrum aufstellen. Die Technologie hat trotzdem ähnliche Fähigkeiten, wie beispielsweise ChatGPT.
Hendrik Fischer: Das ist unser Kernprodukt, an das wir das individuelle Firmenwissen anschließen können, um auf Automatisierungen von bestimmten Aufgaben umzustellen.
Wie ist Ihre Erfahrung mit den Umgang von KI in Unternehmen und Co.?
Hendrik Fischer: Aktuell ist noch viel Wissensvermittlung notwendig. Alle haben schon von KI gehört, aber das Wissen ist in den Organisationen noch nicht da. Deswegen starten wir bei allen unseren Kunden erst mal mit einem Workshop, um aufzuklären und Potentiale zu erörtern. Meistens schließt sich eine Prozessanalyse an, in der wir beleuchten, bei welcher Aufgabe im Unternehmen KI einen echten Mehrwert bietet.
Martin Schiele: Viele unserer Kunden haben dieselben Probleme. Wenn alle beispielsweise den Vergleich von Dokumenten benötigen, nehmen wir diese Funktion als Feature in unsere Software mit auf. So entwickeln wir unser Produkt kontinuierlich weiter.
Wer sind Ihre Kunden?
Hendrik Fischer: Wir arbeiten für Kunden der privaten Wirtschaft, aber auch der Zug der öffentlichen Kunden nimmt derzeit Fahrt auf. Egal ob Ministerien, Ämter oder Städte: Uns erreichen sehr viele Anfragen aus diesem Sektor, die hoffen mit der Technologie fehlende Personalstellen, aber auch versäumte Schritte beim Stichwort „Digitalisierung“ aufzuholen.
Martin Schiele: Viele unserer Kunden wollen oder dürfen Microsoft, OpenAI oder ähnliche Anbieter nicht nutzen. Weil Sie nicht sicher sein können, dass mit den Daten nichts passiert. Hier kommt unsere On-Premise-Lösung ins Spiel.