Wie sagt man Energie vorher?
In den Jahren 2010 bis 2012 hat sich die Energiewirtschaft zunehmend digitalisiert. Es musste sehr viel automatisiert werden, wofür die damaligen Systeme noch nicht ausgelegt waren. Die Berechnung von Prognosen ist nichts Neues, das wurde in den 70iger Jahren schon gemacht. Aber wir, das sind meine Mitgründer Clemens Rosenbauer, Andreas Reuter und ich, wollten das Thema Energiemanagement auf eine neue Ebene bringen. Zukünftig wird es noch viel mehr Daten geben, die verarbeitet werden müssen, sodass es einen intelligenten Algorithmus braucht. Bei ifesca setzen wir auf KI-Systeme, die bestimmte Regeln und Zusammenhänge automatisch erlernen. Wir bieten eine Cloud-basierte Plattform, die beim Kunden vor Ort eingebunden wird, um bestimmte Berechnungen zu liefern. Hierbei gibt es einen ganzen Blumenstrauß an Anwendungsfällen.
Wo kann Ihre Software eingesetzt werden?
Wir arbeiten mit Energiehändlern, die heute die Energie für morgen beschaffen müssen. Dazu sind tausende Berechnungen notwendig, die unsere Software für die nächste Minuten, die nächste Viertelstunde oder die nächste Woche leisten kann. Zu unseren Kunden gehören also Energiehändler, die Energie am Strom- oder Gasmarkt einkaufen. Wir arbeiten aber auch mit Direktvermarktern, die Prognosen für die erneuerbaren Anlagen, wie Windkraft oder Photovoltaik, berechnen müssen. Wer Energie einspeist, muss sich eben auch Gedanken machen, was heute für morgen geplant wird. Da muss die Vorhersage natürlich präzise sein.
Was passiert, wenn solche Prognosen ungenau sind?
Deswegen bleibt kein Energienetz stehen, aber es kann teuer werden. Wir haben uns auf die Präzisierung solcher Prognosen spezialisiert. Die Energiemenge aus Wind- und Photovoltaikanlagen kann viertelstundenscharf vorhergesagt werden. Eine 100prozentige Prognose ist, schon allein wegen der Unberechenbarkeit der ein oder anderen Wetterlage, nicht möglich. Inzwischen wird unser System schon für rund 20 Prozent der in Deutschland installierten Leistung aus Erneuerbaren Anlagen eingesetzt, woraus wir immer wieder neue Erkenntnisse ziehen und lernen können.