Langjährige Bodensanierungsarbeiten auf dem Gelände der alten Feuerwache in Jena sind fast abgeschlossen - im kommenden Jahr soll mit dem Neubau des „dotSource Campus“ begonnen werden.
Vor Ort informierte sich Umweltminister Tilo Kummer im Gespräch mit Christian Otto Grötsch, Gründer und Vorsitzender des Verwaltungsrates von dotSource, über die laufenden Fortschritte und übergab einen symbolischen Fördermittel-Scheck. Vor Ort waren auch Dr. Thomas Nitzsche, Oberbürgermeister der Stadt Jena, sowie beteiligte Fachfirmen.
Das Areal mit einer Größe von rund 5.000 Quadratmeter war einst Standort der Gasanstalt der Städtischen Gas- und Wasserwerke Jena und Standort einer Tankstelle – neben Fundamenten des früheren Gasometers wurden zwei Teergruben und eine Ammoniak-Grube entdeckt – mit insgesamt rund 15 000 Tonnen starkschadstoffbelasteten Bodens und Bauschutt, deutlich mehr als erwartet.
Dazu erklärt Umweltminister Tilo Kummer: „Umweltgefährdende Hinterlassenschaften unserer Vorfahren bleiben eine Herausforderung. Bevor auf industriellen Altstandorten Neues entstehen kann, muss sichergestellt werden, dass die Gefahrenquellen beseitigt sind. So wie hier in Jena: Nachdem die Schadstoffe im Boden beseitigt wurden, kann die Firma dotSource ihr Investitionsvorhaben umsetzen, Arbeitsplätze sichern und zusätzlichen Wohnraum schaffen.“
Otto Grötsch, Gründer und Vorsitzender des Verwaltungsrates von dotSource, ergänzt:
„Wir sind erschüttert über den Umfang der Altlasten auf dem Grundstück, das wir von der Stadt Jena erworben haben. Wertgutachten hatten im Vorfeld einen 10-fach geringeren Umfang prognostiziert. Mit der Unterstützung des Umweltministeriums können wir diese finanzielle und zeitliche Herausforderung bewältigen und das Areal nachhaltig für die Zukunft vorbereiten.«
Die Sanierung erfolgt weiterhin durch Bodenaustausch bis zu einer Tiefe von 7 m und dem Abbruch unterirdischer Bauwerke. Im Anschluss wird durch eine Grundwasserüberwachung der Erfolg der Sanierung kontrolliert. Das Umweltministerium hat für diese Altlastensanierung bisher Fördermittel bis zu einer Höhe von insgesamt knapp 4 Mio. € bewilligt.
Zusätzlich zu den Büroflächen der Digitalagentur im Sockel des Gebäudes soll bis 2029 zentrumsnaher Wohnraum für Jena geschaffen werden. Die Fläche vor dem Gebäude wird als „Digital Art Park“ mit Bänken, Bäumen und einer Sandkiste für Kinder den Anwohnerinnen und Anwohnern dienen.
Möglich wurde das durch die sogenannten Förderrichtlinie Altlasten des Umweltministeriums. Die dotSource SE beteiligt sich mit 10 % an den Sanierungskosten. Die Sanierungsarbeiten sind Ende 2025 endgültig beendet, der Grundstein für den geplanten Neubau soll im Sommer 2026 erfolgen.