Für welche Institution sind Sie hier?
Ich vertrete die Thüringer Tierseuchenkasse, eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die sich um die Gesunderhaltung von Tierbeständen kümmert. Unsere Arbeit umfasst neben der tierseuchenrechtlichen Entschädigung auch die Unterstützung von Tierhaltern in Gesundheitsfragen.
Worum geht es bei Ihrem Projekt?
Das Projekt "MastiSelekt" hat das Ziel, Milchviehhalter bei der Entscheidung zu unterstützen, ob beim Trockenstellen der Kühe der Einsatz von Antibiotika gerechtfertigt ist. Wir entwickelten hierfür einen Entscheidungsalgorithmus, der auf einer Kombination von Labordaten und Gesundheitsinformationen der Kühe basiert. Der Fokus liegt auch auf dem Wissenstransfer durch Schulungen und Informationsveranstaltungen.
Was ist neu?
Die Innovation liegt in der vollautomatisierten, tierindividuellen Berechnung einer Handlungsempfehlung für das selektive Trockenstellen. Wir kombinieren kulturbasierte Untersuchungen mit Milchleistungsdaten und Gesundheitsinformationen der Kühe. Einzigartig ist die Einbeziehung der differenzierten Zellzahl, was eine evidenzbasierte Anwendung von Antibiotika ermöglicht.
Warum ist es wichtig an Innovationen zu arbeiten?
Innovationen sind entscheidend, um Produkte und Dienstleistungen an die sich ändernden Anforderungen anzupassen. Sie sind der Schlüssel, um den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.
Was braucht es, um innovativ sein zu können?
Um innovativ zu sein, benötigt man einen offenen Geist, Kreativität, die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen und die Fähigkeit, unternehmerische Risiken einzugehen. Die Zusammenarbeit mit anderen und die Akzeptanz von Fehlern als Teil des Lernprozesses sind ebenfalls wesentlich.
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Wir wünschen uns, dass "MastiSelekt" für alle Landwirte nutzbar wird und dass innovative Projekte in der Landwirtschaft weiterhin gefördert werden.
Vielen Dank für das Interview!