„Als Gründer muss man heutzutage rundum fit sein“

Das #TABinterview mit Toni Weißbrodt vom Bettenfachmarkt Meiningen

Bettenfachmarkt Meiningen: Inhaber Toni Weißbrodt.

Über den Weg einer familieninternen Nachfolge wagte Toni Weißbrodt 2023 den Schritt in die Selbstständigkeit und übernahm das Bettenfachgeschäft seines Vaters im Herzen der historischen Altstadt von Meiningen. Dabei beantragte er auch den Existenzgründungspass. Welche Herausforderungen die Gründung mit sich brachte, welche Unterstützungsmöglichkeiten er in Anspruch nahm und worin die Vorteile von einem Wasserbett liegen, berichtet er uns im #TABinterview.

Zur Website des Bettenfachmarkts Meiningen

War es eine einfache Entscheidung, das Fachgeschäft für Wasserbetten Ihres Vaters zu übernehmen?

Toni Weißbrodt: Unser Fachgeschäft gibt es seit 2001. Seitdem half ich meinem Vater immer aus und lernte viel zum Thema Wasserbetten und die Wünsche der Kundschaft. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger endete für ihn zunächst ohne Ergebnis. Auch wenn ich vorher in einem klassischen Angestelltenverhältnis bei einem Automobilzulieferer arbeitete, fasste ich schnell den Mut zur Gründung und übernahm das Geschäft im April 2023. Ein großer Vorteil dieser Nachfolgelösung ist rückblickend auf jeden Fall der bestehende langjährige Kundenstamm meines Vaters gewesen.

Sie firmieren nun unter einem neuen Namen, was ist der Grund?

Toni Weißbrodt: Mein Vater hatte sich seit der Gründung ausschließlich auf Wasserbetten spezialisiert, was sich auch im Firmennamen „Wasserbetten Meiningen“ widerspiegelte. Ich möchte mich nun etwas breiter aufstellen und habe den Namen daher in „Bettenfachmarkt“ geändert. Damit will ich neue Zielgruppen ansprechen, um die Zukunftsfähigkeit meines Geschäfts zu sichern.

Welche Leistungen bieten Sie an?

Toni Weißbrodt: Der Verkauf von Betten, Liegesystemen und diversem Zubehör steht im Mittelpunkt. Daneben übernehme ich die komplette Entsorgung der alten Betten, die Wartung der Wasserbetten und biete auch einen Vor-Ort-Service für meine Kundschaft an.

Wie wurden Sie bei der Gründung und Nachfolge unterstützt?

Toni Weißbrodt: Da ich von vielen Themen im Gründungsprozess wenig Ahnung hatte, suchte ich mir professionelle Hilfe. Bei der Recherche nach geeigneten Förderprogrammen stieß ich auf einen Unternehmensberater, der mich durch den gesamten Prozess begleitete. Er verwies mich auch auf den Thüringer Existenzgründungspass, den ich schließlich selbst über die Website der Thüringer Aufbaubank beantragte. Die Förderung unterstützte mich bei den ersten Ausgaben für das neue Geschäft, speziell bei der werblichen und steuerlichen Beratung durch den Unternehmensberater.

Bettenfachmarkt Meiningen: Inhaber Toni Weißbrodt.

„Ohne ein für mich passendes Konzept und den bestehenden Kundenstamm hätte ich die Gründung wahrscheinlich nicht gewagt.“

– Toni Weißbrodt, Bettenfachmarkt Meiningen

Wie bettet sich Ihre Kundschaft am liebsten?

Toni Weißbrodt: Ich biete natürlich klassische Wasserbetten an, die durch ihren tollen Liegekomfort und gleichmäßige Druckentlastung eine treue Fangemeinde haben. Wasserbetten eignen sich aufgrund ihres hohen Gewichts jedoch nicht für jeden Aufstellort und haben außerdem laufende Betriebs- und Wartungskosten, dessen sollte man sich bewusst sein. Ein Wasserbett benötigt eine Heizung und muss regelmäßig gepflegt werden, um seine hervorragenden Liegeeigenschaften lange nutzen zu können. Etwas einfacher zu handhaben und momentan sehr beliebt sind hybride Leichtbau-Varianten, wo man nicht direkt auf dem Wasser liegt. Ich habe nun aber auch zwei weitere Liege-Systeme im Angebot, die mit Gel- oder Luftkern arbeiten. Das aus meiner Sicht beste Paket in puncto Verstellbarkeit und technischer Innovation ist eine intelligente Luftkern-Matratze, die mittels Handy-App ansteuerbar ist. So kann ich jede Körperregion individuell einstellen und mich sogar massieren lassen.

Wie sieht Ihr langfristiges Erfolgskonzept aus?

Toni Weißbrodt: Im Bettengeschäft muss man immer den Markt beobachten und sich auf Messen und anderen Wegen über die neusten Trends informieren. Neben dem klassischen Bettenverkauf an Privatkunden kann ich mir zukünftig durchaus auch Kooperationen im Gesundheits- und Reha-Bereich oder mit Hotels vorstellen. Die Pflege und regelmäßige Information des bestehenden Kundenstamms über E-Mail halte ich für genauso wichtig wie die Ansprache potentieller Kaufinteressenten. Hier setze ich auf einen Mix aus klassischer Werbung und moderner Ansprache über Social Media. Nicht zu vergessen natürlich die Mund-zu-Mund-Propaganda. Guter Service spricht eben auch für sich.

Was würden Sie anderen Gründer*innen raten?

Toni Weißbrodt: Als Gründer muss man heutzutage rundum fit sein. Ob Förderung, Buchhaltung oder Marketing, hier sollte man gut vorbereitet in die erste Phase gehen, um nicht in finanzielle Schieflage zu geraten. Wer Berührungsängste mit dem Computer und zeitgemäßer Software hat, der sollte sich die Gründung gut überlegen. Ein Buchhaltungsprogramm ersetzt zum Beispiel die vorher händische Buchhaltung meines Vaters. Damit spare ich mir auch zusätzliche Kosten für einen Steuerberater.

Vielen Dank für das Interview!

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