„Feuerwache zukunftsfest machen“

Das #TABinterview mit Dr. Johannes Bruns

Dr. Johannes Bruns, Oberbürgermeister von Mühlhausen

Sanierung vs. Neubau: Vor dieser Entscheidung stand Dr. Johannes Bruns, Oberbürgermeister der Stadt Mühlhausen, im vergangenen Jahr. Die alte Feuerwache am Mühlhäuser Bastmarkt müsste für den Bedarf der Berufsfeuerwehr erweitert werden. Inwieweit diese Variante die wirtschaftlichste ist, prüfte die Mühlhäuser Stadtverwaltung gemeinsam mit der TAB-Kommunalberatung. Im #TABinterview mit Dr. Johannes Bruns klären wir, wo die Olympiade der Feuerwehren 2026 perspektivisch stattfinden wird.

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Wie war die Ausgangslage der Feuerwache in Mühlhausen?

Im Stadtrat wurde schon seit längerer Zeit diskutiert, ob wir eine neue Feuerwache benötigen. Die Argumente für eine schlagkräftige Feuerwehr mit entsprechender Ausrüstung und Struktur liegen auf der Hand. Außerdem haben wir eine Berufsfeuerwehr mit 31 Kameraden aufgebaut. In diesem Zusammenhang war es nur logisch, den nächsten Schritt zu gehen und über den Bau einer neuen Feuerwache nachzudenken.

Wie ging es weiter?

Um diese Überlegungen zu festigen, mussten wir prüfen, inwiefern eine Sanierung oder ein Neubau zielführender sind. Da kam das Angebot der TAB-Kommunalberatung genau zur richtigen Zeit.

Wie konnte die TAB-Kommunalberatung unterstützen?

Über dieses Angebot waren wir sehr dankbar, denn wir haben von Anfang an gesagt, dass wir faktenbasiert arbeiten wollen, um alle Optionen zusammenzutragen: Lässt sich der alte Standort ausbauen? Welche Erweiterungsmöglichkeiten gibt es? Welche Maßnahmen müssten durchgeführt werden, um die Feuerwache zukunftsfest zu machen? Solche Fragen haben wir uns mithilfe der Investitionsberatung der Thüringer Aufbaubank gestellt. Denn natürlich spielen auch die Kosten eine ganz wichtige Rolle. Gemeinsam mit der TAB haben wir eine Bedarf- und Machbarkeitsanalyse erstellt.

Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?

Nach knapp einem halben Jahr sind wir zu dem Ergebnis gekommen, die Feuerwache am Bastmarkt aufzugeben. Dieser Standort liegt in der historischen Altstadt und wurde zuletzt in den 1990er Jahren erweitert. Dadurch ist dieser Ort leider limitiert, zumal eben auch Feuerwehrfahrzeuge immer größer werden. Im Rahmen der Bedarfsanalyse wurden hier auch nochmal die Hallen und Stellplätze vermessen. Die dortigen Hallen sind zu klein, auch wenn man den Bedarf mit Blick auf den Katastrophenschutz erweitert. Wenn wir hier Modernisierungen vorgenommen hätten, müssten wir einen zweistelligen Millionenbetrag investieren. Der Aufwand wäre aber zu hoch, weshalb wir uns für einen Neubau entschieden haben.

Was spricht für einen Neubau der Feuerwache?

Ein Neubau hat den Vorteil, dass wir hier den notwendigen Platz haben – auch für zukünftige Erweiterungen. Trotzdem muss der Neubau auch in der Nähe der historischen Altstadt sein, die mit einer dichten Bebauung im Brandfall hochgefährdet ist. Außerdem müssen wir Einsatzzeiten einhalten. Der neue Standort liegt daher in unmittelbarer Nähe zur Altstadt. Dieser Beschluss wurde nahezu einstimmig vom Stadtrat beschlossen.

Die Investitionsberatung wurde im März 2022 beendet. Was ist seitdem passiert?

In diesem Jahr haben wir den Neubau im Haushalt. Parallel müssen wir den neuen Standort auch durch das Planungsrecht prüfen lassen. Dieses sogenannte B-Planverfahren wird voraussichtlich im Herbst abgeschlossen, sodass wir im kommenden Jahr 2024 mit dem Bau starten können. Die Stadt Mühlhausen hat sich um die Ausrichtung der Olympiade der Feuerwehren im Jahr 2026 beworben. Das ist das größte Fest der Feuerwehr-Sportler und wir wollen diesen Anlass gern nutzen, um unsere neue Feuerwache zu eröffnen.

Was würden Sie denn anderen Kommunen bzw. Städten raten, die vor solchen Projekten stehen?

Für uns war es ganz wichtig, dass wir ein Gesamtpaket haben, das alle Parameter im Blick hat. Diese Herangehensweise würde ich anderen Kommunen raten. Dafür hat uns letztlich die Kommunalberatung der TAB sehr geholfen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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