Nicht nur in München oder Berlin, sondern auch in Eisenach ist Wohnraum knapp geworden. Jedenfalls soweit es bezahlbare, barrierefreie Wohnungen sein sollen. Für Investor*innen muss sich die Schaffung solcher Wohnungen jedoch rechnen - und zusätzlich muss das Vorhaben den Stadtplaner*innen gefallen. Es sind viele Ansprüche, die hier zusammenkommen.
Die Stadt Eisenach und die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH (SWG) beweisen, dass anspruchsvolle Innenstadtentwicklung mit preiswertem Wohnungsbau zusammenfinden kann. Bis zum Frühjahr 2021 sollen hier 38 energieeffiziente und barrierefreie Wohnungen entstehen.
Städtische Wohnungsgesellschaft nimmt es selbst in die Hand
Dabei sah es zunächst nach einer schwierigen Umsetzung aus: Der Bedarf an Wohnraum konnte von den privaten Investor*innen vor Ort nicht hinreichend gedeckt werden. Nach sorgfältiger Kalkulation verschiedener Neubauvorhaben mit der Thüringer Aufbaubank entschied sich der Geschäftsführer der SWG, Wilhelm G. Wagner, diese Aufgabe selbst in die Hand zu nehmen.
Nun fördert der Freistaat das Projekt mit einem subventionierten Darlehen von 5,4 Millionen Euro aus dem Innenstadtstabilisierungsprogramm ISSP. Des Weiteren wird ein Baukostenzuschuss von rund 1,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, flankiert mit Tilgungszuschüssen von knapp 1,1 Millionen Euro.
Neues Ensemble ist historischer Bebauung nachempfunden
Vormals standen in dem Areal Häuser mit meist gründerzeitlichen Fassaden, die Mitte der 1980er Jahre der großen Abrissoffensive in Eisenach zum Opfer fielen. Infolgedessen errichtete man hier einige DDR-Plattenbauten, die allerdings vor einigen Jahren ebenfalls abgerissen werden mussten. Mit dem neuen Ensemble entsteht nicht nur dringend benötigter sozialer Wohnraum – es wird auch eine städtebauliche Lücke geschlossen.